Unser Pflegeleitbild
Das Seniorenzentrum Lechrain bündelt verschiedene Schwerpunkte, die im Zusammenhang mit Gesundheit, Prävention, Alter, Demenz und Pflege stehen. Als qualitätsbewusste Einrichtung stehen wir in der Verantwortung für die älteren Mitbürger, die bei uns ihren Lebensabend verbringen. Unsere zentrale wissenschaftliche Grundlage ist das Drei-Welten-Modell nach Böhm und das Normalisierungsprinzip nach Nirje. Im Mittelpunkt dieser Konzepte steht immer der Mensch mit seiner einzigartigen Persönlichkeit. Wir legen daher größten Wert auf einen wertschätzenden Umgang. Dazu gehört, dass wir uns an den Lebensgewohnheiten der uns anvertrauten Senioren orientieren und ihre Selbständigkeit und Entscheidungskraft aktivieren. Unser Demenzkonzept gelingt mit dem segregativen Betreuungsmodell, mit dem sich spezielle therapeutische Ansätze gezielter anwenden lassen.
Um das Wohlbefinden zu steigern, fördern wir Mobilität und Selbständigkeit und sind da, wenn uns unsere Bewohner brauchen. Selbstverständlich ist uns die Rücksicht auf kulturell und religiös geprägte Gewohnheiten.
Biografische Erfahrungen sind uns wichtig
Bewohner mit Demenz leben in weitgehend homogenen Wohngruppen gemeinsam mit Menschen, die zueinander passen. So können Tagesstrukturierung und Aktivitätsangebote auf den aktuellen Ausprägungsgrad der Erkrankung abgestimmt werden. Erfahrungsgemäß führt dies zu einem entspannten Zusammenleben in der Gemeinschaft. Vor jedem Einzug wird deshalb ein ausführliches Beratungsgespräch geführt, um die richtige Wohngruppe für den Pflegebedürftigen zu finden. Selbstverständlich wird auch die Lebenswelt von Menschen mit Migrationshintergrund in diese Betrachtung einbezogen, indem Sitten, Gebräuche und alte Gewohnheiten ermittelt werden.
Zur bestmöglichen medizinischen Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner kooperiert das Seniorenzentrum Lechrain mit einer ortsnahen Apotheke und niedergelassenen Ärzten und Fachärzten.
Unsere speziellen Pflegeleistungen
Die Tagespflege im Seniorenzentrum Lechrain ist ein Betreuungsangebot für Senioren, egal ob sie in ihrer Familie oder alleine in einer Wohnung wohnen. Die Tagespflege ermöglicht es pflegebedürftigen, darunter auch dementiell erkrankten Menschen, den Tag in Gesellschaft außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen. Mit gemeinsamen Aktivitäten wie Gedächtnistraining und gemeinsamen Mahlzeiten werden vorhandene Fähigkeiten gestärkt . Somit ist die Tagespflege meist eine Ergänzung zur ambulanten pflegerischen Versorgung.
Die ambulante Pflege kann beim Betreuten nur kurzfristig die notwendigen Verrichtungen durchgeführten. Mit der Tagespflege kann bis zu rund 8 Stunden am Tag eine durchgehende Betreuung und Versorgung gesichert werden. Und das Gute dabei ist, dass der Lebensmittelpunkt weiterhin die eigene Wohnung und Umgebung bleibt.
Gäste der Tagespflege im Seniorenzentrum Lechrain können durch einen extern organisierten Fahrdienst morgens daheim abgeholt werden und am Spätnachmittag zurückgebracht werden. Der Vorteil für pflegende Angehörige ist in dieser Zeit Kraft zu schöpfen oder andere Aufgaben zu erledigen. Gerne bieten wir Ihnen an einmal einen Tag zur Probe bei uns zu verbringen!
Das Seniorenzentrum Lechrain betreut auch Menschen mit schwerster Demenz. Für diese besonders sensiblen und verletzlichen Senioren wurden im Haus zwei qualitätsgeleitete Pflegeoasen geschaffen. Diese unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von den anderen Wohngruppen. In baulicher Hinsicht sind sie so beschaffen, dass Bewohner sowohl intensiv betreut und versorgt werden können, also auch ein eigenes individuelles und privates Rückzugsgebiet haben.
Bis zu jeweils sieben Menschen mit einer weit fortgeschrittenen Demenz haben in den geschützten Räumlichkeiten einer Pflegeoase ein eigenes Zimmer. Eine enge Verbindung zu einem großzügigen Küchen- und Gemeinschaftraum ermöglicht Menschen mit diesem Krankheitsbild eine passive Teilnahme am Tagesgeschehen.
Ein Leben in Gemeinschaft verhindert auch bei überwiegender Bettlägerigkeit Isolation. Die Räumlichkeiten sind so gestaltet, dass das unmittelbare Umfeld mit vertrauten Gegenständen Vertrautheit und Orientierung gibt. Um die überwiegend immobilen und meist nicht mehr kommunikationsfähigen Bewohner optimal zu betreuen, sind Mitarbeiter sowohl während der Wach- als auch Schlafzeiten da.
Mit einem speziellen Be - und Entlüftungssystem und schallschluckenden Materialien werden Geräusche in den Pflegeoasen gedämpft. Voraussetzung für einen Einzug in die Pflegeoase ist die Zustimmung der Angehörigen und Betreuer.
Die Pflegeoasen im Seniorenzentrum Lechrain orientieren sich pflegefachlich an dem 3-Welten-Modell und sollen die hohen qualitativen Anforderungen in vollem Umfang erfüllen. Die Altenhilfe hat diesen Pflegebereich daher 18 Monate wissenschaftlich durch Pflegewissenschaftler begleiten lassen.
Das Ergebnis der Studie erfreute 2015 Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml. „Die Studie belegt, dass sich das persönliche Wohlbefinden von Senioren auch dann verbessert, wenn eine fortschreitende Verschlechterung einer demenziellen Erkrankung festgestellt wird. Sie bestätigt auch, dass sich in den baulich und pflegerisch spezialisierten Pflegeoasen eine starke soziale Gemeinschaft herausbildet. Diese Ergebnisstudie habe ich gerne mit rund 15.000 Euro unterstützt."
Die Pflegeoasen im Seniorenzentrum Lechrain wurden im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitstudie durch das Berliner Institut für sozialpolitische und gerontopsychiatrische Studien (ISGOS) begleitet. Das Konzept einer Pflegeoase zielt auf eine Betreuung und Pflege von an Demenz erkrankten Personen in einer kleinen Wohngruppe gleichartig erkrankter Menschen ab.
Die Ministerin unterstrich: "Viele Menschen wünschen sich auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Dieses Bedürfnis kann in Pflegeoasen weitgehend erfüllt werden. Hier leben Pflegebedürftige in Wohngruppen mit einem zentralen Gemeinschaftsraum in fast familiärer Atmosphäre zusammen. So kann vermieden werden, dass ältere pflegebedürftige Menschen vereinsamen."
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